Louise Arbour erhält Preis für Engagement für Rechtsstaatlichkeit
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Die kanadische Juristin Louise Arbour ist dieses Jahr mit dem Tang-Preis für Rechtsstaatlichkeit (Tang Prize for Rule of Law) ausgezeichnet worden. Arbour wurde ausgewählt, um ihre Rolle und ihren nachhaltigen Beitrag für die internationale Strafjustiz und den Schutz von Menschenrechten zu würdigen. Betont wurde ihr Einsatz für die Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und Sicherheit im In- und Ausland und auch, dass Arbour sich dafür eingesetzt habe, die „Grenzen der Freiheit für Alle“ auszuweiten.
Arbour hat sich als Juristin stets für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt. Ab 1996 war sie Chefanklägerin der beiden Ad-hoc-Tribunale für die Verfolgung schwerer Verbrechen während der Jugoslawienkriege (ICTY) und des Völkermords in Ruanda (ICTR). In einer Nachschau bezeichnete Arbour diese Aufgaben als „Pionierarbeit“. Damals sei die internationale Gerichtsbarkeit noch ganz neu und angreifbar gewesen.
1999 wechselte Arbour an den Obersten Gerichtshof von Kanada. Von 2004 bis 2008 übernahm sie den Posten der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, nachdem ihr Vorgänger Sérgio Vieira de Mello im Sommer 2003 bei einem Anschlag auf das UN-Hauptquartier in Bagdad ums Leben gekommen war.
Der Tang-Preis wurde 2012 vom taiwanesischen Geschäftsmann Samuel Yin gestiftet. Er zeichnet wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Leistungen aus und wird in den Kategorien Nachhaltige Entwicklung, biopharmazeutische Forschung, Sinologie und Rechtsstaatlichkeit vergeben. Dotiert ist der Preis mit rund einer Million Euro. Bis zu zehn Millionen Euro kommen noch hinzu, mit denen fünf Jahre lang ein vom Preisträger vorgeschlagenes Projekt finanziert wird.
Margaret Atwood erhält PEN-Pinter-Preis 2016
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Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood ist Mitte Juni in London mit dem PEN-Pinter-Preis 2016 ausgezeichnet worden. Die 76-Jährige wurde mit diesem Preis für ihr politisches und umweltbezogenes Engagement ausgezeichnet. Der Preis selbst wurde 2009 zur Erinnerung an den Dramatiker Harold Pinter ins Leben gerufen. Pinter hatte 2005 den Literaturnobelpreis gewonnen und war 2008 gestorben.
Margaret Atwood kann auf eine ganze Reihe von wichtigen Preisen für ihre Werke zurückblicken. Bekannt wurde sie mit dem Roman „Der Report der Magd“ (The Handmaid’s Tale), für den sie 1985 den prestigereichen Governor General’s Award for Fiction erhielt und der 1990 von Volker Schlöndorff unter dem Titel „Die Geschichte der Dienerin“ verfilmt wurde. Schon 1981 hatte sie den kanadischen Molson Prize erhalten.
Für ihren Roman „Der blinde Mörder“ (The Blind Assassin) wurde Atwood gleich mit zwei Preise geehrt: 2000 mit dem Booker Prize und 2001 mit dem Hammett Prize. 2008 erhielt sie in Spanien den Prinz-von-Asturien-Preis für ihr Lebenswerk, 2009 für die gleiche Leistung den Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund.
Letztes Jahr war Atwood die erste Autorin, für einen unveröffentlichten Text für das Future-Library-Projekt der Künstlerin Katie Paterson beisteuerte. Jedes Jahr kommen weitere Texte verschiedener Autoren hinzu, die bis zum Jahr 2114 ungelesen in einer Bibliothek in Oslo verwahrt werden.