Kanadische Zentralbank erhöht Leitzins erneut
Zum dritten Mal seit dem Sommer 2017 hat die kanadische Zentralbank den Leitzins angehoben. Mit nun 1,25 Prozent liegt der Leitzins so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Die Bank stellte darüber hinaus weitere Erhöhungen in Aussicht, jedoch ohne einen Zeitraum zu nennen.
Grund für die Erhöhung ist die positive Entwicklung der kanadischen Wirtschaft. Die Notenbank rechnet mit einem Wirtschaftswachstum von etwa 3 Prozent für das vergangene Jahr 2017 und mit 2,2 Prozent für das laufende Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,7 Prozent so niedrig wie seit 40 Jahren nicht mehr.
Allerdings warnten die Banker vor dem möglichen Scheitern der Nachverhandlungen des Freihandelsabkommens Nafta zwischen Kanada, den USA und Mexiko. Die sechste Verhandlungsrunde beginnt am 23. Januar in Montréal, nachdem die fünfte Runde im November 2017 weitgehend ergebnislos zu Ende gegangen war. US-Präsident Trump hat bereits angekündigt, das Freihandelsabkommen zu beenden, sollten die kommenden Gespräche scheitern.
Kanada übernimmt G7-Vorsitz
Kanada hat zum 1. Januar 2018 den Vorsitz der G7 übernommen. Premierminister Justin Trudeau kündigte an, die Themen Investitionen, Schaffung von Arbeitsplätzen, Gleichberechtigung, Stärkung der Frauenrechte, saubere Energie und Wirtschaftswachstum auf die Tagesordnung des diesjährigen G7-Gipfeltreffens im Juni zu setzen.
Es ist bereits das sechste Mal, dass Kanada die G7-Präsidentschaft innehat. Das Gipfeltreffen, das in der kanadischen Provinz Québec stattfinden wird, wird von zahlreichen Ministertreffen flankiert.
Zu der Gruppe der führenden sieben Industrienationen gehören neben Kanada die USA, Frankreich, Italien, Japan, Großbritannien und Deutschland.